Donnerstag, 4. Juni 2009

Die Odyssee mit dem Kamin geht weiter

Für alle Freunde von Kaminanlagen in Häusern mit Umluft-/Abluftanlagen hier ein wenig mehr Infos.

Mittlerweile haben wir noch einmal mit dem Bezirksschornsteinfeger gesprochen und festgestellt, dass es nebem DEM Druckwächter noch mehr Möglichkeiten gibt:

1. Fensterkippschalter -> kommt allerdings bei uns nicht in Frage, sondern ist eher etwas für Dunstabzugshauben
2. Temperaturfühler -> dieser schaltet die Abluftanlage aus, sobald der Kamin brennt. Ist sicherlich eine kostengünstige Lösung, allerdings u.E. auch nicht wirklich sinnvoll, da bei brennenden Kamin überhaupt kein Luftaustausch mehr stattfindet..
3. Differenzdruckwächter -> kosten leider am meisten, ist aber auch am sinnvollsten. Er misst den Druckunterschied zwischen Raum, in dem der Kamin steht und dem Schornstein und schaltet die Abluftanlage nur dann ab, wenn kritische Werte erreicht werden.

Da die Kosten für den Differenzdruckwächter voll durchschlagen werden, haben wir vorsichtshalber noch einmal bei Nibe in Celle direkt nachgefragt und uns nach einem "Persilschein" (die Anlage kann nicht mehr als 8 Pa Unterdruck erzeugen) erkundigt. Ein Mitarbeiter von Nibe erläuterte uns, warum dies nicht möglich sei, und dass Mitbewerber, die diesen Schein ausstellen evtl. eine sehr "weite" Auslegung der Physik hätten.

Er legte (in etwa) dar, dass der Ausgangspunkt der (relativ frei einstellbare) Gesamtabluftvolumenstrom sei, also wieviel Luft abgesaugt wird. Aufbauend darauf kann anhand der Anzahl der Zuluftventile im gesamten Haus ein Luftzustrom pro Ventil berechnet werden, welches widerum per Herstellerdiagramm einen Rückschluss aus den Druckverlust am jeweiligen Ventil zulässt. Dieses ist dann die Auslegung im Normalfall, die 4 Pa Unterdruck nicht überschreiten sollte. Jetzt kann aber zum einen der Gesamtabluftvolumenstrom frei eingestellt werden, zum anderen können die Zuluftventile einzeln geöffnet und geschlossen werden. All dies hat einen Einfluss auf die Druckverhältnisse im Haus. Daher sei es recht schwierig einen "Persilschein" auszustellen. U.E. ist diese Erklärung nachvollziehbar... leider...

Auch wenn wir per Daumengröße schon die ersten Preise zugerufen bekommen haben, so werden wir uns jetzt wohl ein konkretes Angebot machen lassen. Sehr unschön ist dabei auch die Tatsache, dass die Elektriker von Bauunion erst einmal nur die Vorraussetzungen (Kabel vom Kamin zur Wärmepumpe) schaffen, um den Anschluss vorzunehmen. Der Druckwächter muss dann durch den Kaminbauer geliefert werden, der sich widerum nicht dazu in der Lage sieht diesen Druckwächter auch anzuschließen. Mal schauen, wie wir dieses Problems Herr werden.

Falls hier jemand irgendwelche Tipps hat: Wir haben eine Kommentarfunktion!!!

2 Kommentare:

Thomas hat gesagt…

Hallo,

vor dem gleichen Problem werden wir übrigens auch bald stehen: Geplanter Kamin + kontrollierte Be- und Entlüftung + nach außen blasende Dunstabzugshaube.

Der Küchenbauer hat uns ebenfalls vorgeschlagen ein Fenster beim Betrieb der Dunstabzugshaube zu öffnen und dieses mit einem Kontaktschalter zu versehen.
So richtig glücklich wären wir mit so einer Lösung nicht, genauso wenig wollen wir jedoch nur eine Umlufthaube einsetzen.

Wir müssen das wohl alles nochmal ausführlich, insbesondere im Hinblick auf die zusätzliche Be- und Entlüftung, mit unserem Architekten und dem Kaminbauer besprechen. Wenn wir dabei neue Erkenntnisse gewinnen sollten, werden wir euch bescheid geben.


Viele Grüße,
Thomas

BU 1905 Blog in Neu Döberitz hat gesagt…

Ihr solltet auf jeden Fall noch einmal mit dem Bezirksschornsteinfeger sprechen. U.E. könnte sein, dass ihr für Entlüftung UND Dunstabzugshaube jeweils eine Sicherheitseinrichtung benötigt, denn jede für sich alleine könnte vielleicht den gefährlichen Unterdruck erzeugen.

Außerdem würde ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen, ob sich eine nach außen blasende Dunstabzugshaube so gut mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung verträgt. Wir könnten uns vorstellen, dass es nicht so viel Sinn macht.

VG,
BU1905